BMW Cabi

06.05.2008
Wie abgemacht stehe ich um 8:00 auf. Mein Wecker tat seine Arbeit. Ich habe ihn gestern Abend auf 8:00 eingestellt - 8:00 Schweizer Zeit. So läutete er schön brav alle 5 Minuten eine Stunde lang...
GK ist nicht so gut drauf - während ich recht übermütig bin. Allerdings haben wir beide schlecht geschlafen. Ich träumte von Auto fahren, meinem Job und noch vieles mehr. Chaos. Ausserdem wachte ich immer wieder auf und bestaunte die nächtliche Stadt Funchal.

Mit nur einer ¾ Stunde Verspätung geht's los. (10:15). Wir wollen eine Rundreise laut Beschreibung im Reiseführer machen - Fischerdörfer im Südwesten - den ersten Teil davon haben wir ja schon hinter uns. So geht es bis Ribeira Brava auf der Autobahn und dann auf der alten Küstenstrasse - die zumeist durch Tunnel führt zum Ausgangspunkt unserer Tour nach Ponta da Sol.

Der Ort gefällt mir sehr viele besser als das viel gerühmte Camara de Lobos.
Ich übernehme das Fotografieren. Macht mir viel Spass. Und dann übernehme ich das Autofahren. Ist gar nicht so schwierig. Ich bin ja gewöhnt mit Gangschaltung zu fahren. Nur beim Anfahren braucht es ungewohnt viel Gas. Vor allem wenn es bergauf geht und die Handbremse zum Zuge kommt, stirbt mir der Motor zweimal ab. Sonst fährt sich das Cabi wie mein Mazda und bereitet mir wenig Probleme.

Der nächste Ort gefällt mir noch besser - Jardim do Mar. Wir parken das Auto vor dem Eingang zum alten Dorf und kommen auf einen schön renovierten Platz mit vielen kleinen Springbrunnen im Boden. Ich bin neugierig und wandere eine enge Strasse hinunter. GK kehrt ins Auto zurück - sein Knie tut weh und auch sonst ist die Welt nicht so ganz in Ordnung. Bei meiner Erkundungstour durch den Ort lande ich immer wieder in halbverfallenen Häusern, wo der Weg endet. Dazwischen finden sich neue gebaute / renovierte Landhäuser mit blumen¬reichen Gärten und Terrassen. Der Blick zum Meer ist atemberaubend. Diese Häuser vermieten Zimmer. Hier könnte es mir gefallen.

Ein Einheimischer weißt mir den Weg zurück zum Auto und weiter geht die Tour ins „Unbekannte.

Über eine verhältnismässig sanft ansteigende (für die Verhältnisse von Madeira), kurvenreiche Strasse geht es hinauf auf eine Anhöhe. Teilweise durch üppigen Urwald. Immer wieder gibt es kleine Dörfer und schöne gelber Häuser zu bewundern.

Nächster Halt - Aussichtpunkt mit Leuchtturm. Dieser inklusive Museum geschlossen. Der Blick auf das Himmelblaue Meer ist wirklich sehr schön.

Nach einem ein Kilometer Abstecher zum nächsten Aussichtspunkt fahren wir auf der üblichen kurvenreichen Strasse nach Porto Moniz. Porto Moniz ist vor allem wegen seinem grössten, natürlichen Felsenschwimmbecken der Insel bekannt. In den letzten 10 Jahren wurde der Ort massiv zum Ferienort ausgebaut. Und so wirkt er auch auf uns. Viele Busse, viele Menschen, ein leeres Museum. Zusätzlich zu den natürlichen Becken wurde mit Technk nachgeholfen und direkt am Meer liegende Felsformationen mit Meerwasser gefüllt. Beton hält das Wasser zurück und bildet Spazierwege zu den einzelnen Becken. Die sind grün von den Algen und wenig ansehnliche - dazu der leichte Duft von stehendem Wasser. Dahinter braust de dunkelblaue Meer an die Brandung.

Wir entschliessen uns zu einer „Pinkelpause" und gönnen uns in einer Touristen - Bar etwas zu trinken. Normalerweise gibt es in allen Dörfern ausreichend öffentliche WC, die noch dazu recht gepflegt sind. Ausgerechnet in Porto Moniz ist nur eines. Beim Betreten wird mir sofort übel - ich muss mich fast übergeben...

Wir beschliessen einstimmig das Mittagessen in Seixals' Hafen einzunehmen. Das im Reiseführer beschriebene Restaurant ist einfach. Gemütlich sitzen wir am Meer, geniessen den schönen Blick auf Felsen und Meer. Schauen fröhlichen Kindern beim Baden zu und diskutieren den Sinn und Zweck der Bodenreinigung mittel Wasserschlauch - dauert eine Ewigkeit und verbraucht viel Wasser. Ach ja, das Wichtigste, unser Essen schmeckt vorzüglich, ausser den üblichen Pommes gibt es Reis mit Muscheln, der mir sehr mundet. Die Portionen sind riesig, aus Ermangelung von Fernet Branka lassen wir uns einen Brandy zum Espresso empfehlen. So geniessen wir das Leben und beschliessen bei nächster Gelegenheit Zuckerohrschnaps Nr 980 zu kaufen. Leider drängt die Zeit - wir wollen noch die Grotte besichtigen und müssen weiter.