BMW Cabi

Kempten, Allgäu, D mit Besuch des Jethro Tull Konzertes
16. bis 20. Juli 2008

 

Freitag, 18. Juli 2008

Schloss Hohenschwangau, KemptenTja, frau sollte halt nicht so viel trinken...

Mühsam kämpfe ich mich zum Frühstück. GK geht es natürlich blendend. Solch vernachlässigbare Mengen Alkohol können ihm nichts anhaben. Anschliessend Tempo, wir wollen zu den Schlössern.

Durch liebliche Landschaft geht es nach Neuschwanstein und Hohenschwangau.. Ich bin verblüffte - hier ist alles durchorganisiert, Restaurant und Hotels sind auch vorhanden. Um die beiden Schlösser herum ist ein kleines Dorf entstanden - alles für die lieben Touristen. Zuerst Schlangestehen, dann der nächste kleine Schock. Pro Schloss EURO 9.-- für beide Zusammen 17.-- . Auf den Tickets steht eine Nummer und die Uhrzeit, wann in etwa der Einlass sein wird. Dabei haben wir noch Glück - es scheint ein ruhiger Tag zu sein. Nach einer kurzen Diskussion über die Zeitplanung - schliesslich stehe auch noch JT am Programm entschliessen wir uns doch beide Schlösser zu besuchen. Ich freu mich, wer weiss, ob ich jemals wieder hierher komme...?

Zuerst organisieren wir uns mal ums Schloss Hohenschwangau.. herum und ich besuche ausführlich den Museumsshop. Erstaunlich wenig Kitsch - dafür um so teurer. Was haben die Deutschen nur immer "Die Schweiz ist so teuer", waren wohl noch nie im eigenen Land? Ich widerstehe und gönne GK und mir nur echte Gummibärli (nicht von Haribo).

Nach einer weiteren Wartezeit im Schloss geht es endlich los. Das Schloss wurde bis etwa 1912 von Luitpoid bewohnt und wurde dann sofort zum Museum, ohne dass etwas verändert wurde. Erbaut haben es die Eltern Maximilian II von Bayern und Marie Friederike von Preußen .von Ludwig II und seinem Bruder Otto I. Die beiden verbrachten ihre Jugendjahre allerdings im angebauten Gebäude - dort wo jetzt der Museumsshop ist. Ihre Erziehung war streng - weitere Details in den Links zu Wikipedia. Übrigens, das Schloss gehört noch heute den  Wittelsbachern, während alle andern Schlösser von Ludwig in den Besitz des Staates Bayern übergingen und der darf jetzt für die Erhaltung blechen - oder wir Touristen.

Die Aussicht ist wunderbar, die Räume angenehm hell, die Wände mit alten Sagen bemalt. Für meinen Geschmack etwas zu viele Menschen an den Wänden - da kann man wohl nur im Wald allein sein...


Neuschwanstein in der Ferne

Neuschwanstein über Hohenschwangau

Die Schwäne sind überall present.
(Brunnen Hohenschwangaug)

Günter gefällt's, wir überlegen einzuziehen. Schade ist Fotografieren verboten - so gibt nur ein paar Bilder von Aussen.


Hohenschwangau von unten.

Und so sieht die Küche aus - sie ist im
Nebengebäude untergebracht.

Oben drüber wohnten und lernten
die Herren Prinzen.

Dann quält GK der Hunger - mir ist etwas schlecht von den Gummibäris und so lasse ich sie im Auto (Selbstschutz). Dann gibt es Touristenwurst und Pommes. Klever, wie wir nun mal sind nehmen wir nicht den offiziellen Pferdewagen (Schlange) sondern ein privates Unternehmen. Der Chauffeur packt uns zu einer Reisegruppe, die das Fahrzeug reserviert hatte und wir rumpeln stehend nach oben zum Schloss Neuschwanstein.

Hier wieder warten bis Nummer 495 dran ist und endlich darf ich Ludwigs Zauberschloss betreten. Er muss wirklich ein verdamt hübscher Bursche gewesen sein. Mit 1 Meter 93 für die damalige Zeit noch sehr viel grösser als heute.

Gleichzeitig beginnt es so richtig schön zu regnen. Im Inneren des Schlosses werden wir über die Bedienstetenstiege, an deren Quartieren ins Innere geführt. Die Räume des Schlosspersonals sehen erstaunlich modern und bequem aus. Hier hat jemand auf seine Leute geschaut.

Unsere Begleiterin erzählt, dass an diesem Schloss 17 Jahre lang gebaut wurde, Ludwig jedoch nur 172 Tage darin gewohnt hat, bevor er an den Starnberger See gebracht wurde. Dort verstarb er unter mysteriösen Umständen am nächsten Tag. Er und sein Leibarzt wurden tot am Seeufer gefunden - wahrscheinlich ertrunken. Ludwig beobachtete den Bau seines Neuschwansteins vom Schloss seiner Eltern aus. Dafür hatte er dort ein Fernrohr installiert.

Die Räume unterscheiden sich stark von Hohenschwangau. Sie sind sehr hoch, weit, aber düster. Mit schweren, dunklen Vorhängen. Lediglich der Thronsaal ist hell, sehr pompöse.

An den Schnitzereien im Schlafzimmer arbeiteten 4 Schnitzer ganze 14 Jahre lang. Ludwig, der ja ein grosser Fan von Wagner war, wollt mit diesem Schloss die Inhalte der Wagneropern darstellen. Der Bau muss Unsummen verschlungen haben und wurde nicht mal fertig gestellt. Im zweiten Stock sollten die Gästeräume entstehen. Heute sieht man das unverputzte Mauerwerk. Ludwig II. wollte dieses Schloss niemals der Öffentlichkeit zugänglich machen, wollte es lieber zerstört wissen als vom gemeinen Volk entzaubert. Aber schon sechs Wochen nach seinem Tod wurde das Schloss für Besucher geöffnet.

Auch hier darf nicht Fotografiert werden, daher nehme ich ein paar Postkarten der Räume mit.

Der Regen ist vorbei und der Rundgang ebenfalls. Ich dachte das Schloss hätte viel mehr Räume. Wir warten auf den Bus und reisen retour nach Kempten.


 

 

 

Jethro Tull warten auf uns in der bigboxAllgäu  in Kempten.