Wien
Juni 2015
Günter und ich sind auf dem Weg nach Wien. Nachdem der Besuch des Klassentreffens im Vorjahr wegen „Blinddarm" ausgefallen ist holen wir ihn dieses Jahr nach.
Ich benütze die Gelegenheit und will meine Cousine besuchen. Leider ist sie vor wenigen Tagen gestürzt und liegt mit Schenkelhalsbruch im Krankenhaus. Mit 78 Jahren keine einfache Sache. Zudem leidet sie seit Jahren unter Parkinson. Traurig.
Mein Bruder, mein Cousin und sein Vater gehen zusammen Mittagessen. So lange habe ich mich mit Norbert seit unserer Kindheit nicht mehr unterhalten. Wir sind eingeladen. Grosszügig.
Leider können wir keinen Besuch im Krankenhaus machen. Meiner Cousine geht es zu schlecht..
Günter besucht unterdessen das Restaurant Figelmüller zum obligatorischen Wienerschnitzel. Im Demel gibt es leider keinen Platz und somit keinen Kuchen.
Mariahilferstrasse ein Bummel vom Westbahnhof zum Ring. Wir gehen Auslagen Shopping. Macht Spass. An einem Würstelstand Visa vis vom Kaffee Ritter gönnen wir uns eine Käse Krainer mit Brot und eine Flasche Bier. Die Dame am Tresen ist hartnäckig und versucht mir auch eine Wurst zu verkaufen. Mach sie gut, mit allem Wiener Schmäh. Wir sind aber satt..
In Wien gibt es noch Hutgeschäfte - ausgestorben in der Schweiz. Ich finde meinen langgesuchten Panama Hut - leider zu gross - aber hier sind Profis am Werk. Ein kleiner Trick (zusätzliches Hutband innen) und eine Stunde später passt der Hut. Ich freu mich.
Gegen Ende der Mariahilferstrasse gibt es einen weiteren Anachronismus. Ein Geschäft für Kämme, Rasur, Spiegel usw. Wir finden endlich den Vergrösserungsspiegel. Ich zögere 65 Euro für einen echten Hornkamm auszugeben. Er wäre es wert.
Beim verlassend es Ladens stolpere ich über ein Abstreifgitter und aus mit dem Spiegel. Die Ladenbesitzer kümmern sich sehr fürsorglich um mich. Oh Wunder der Spiegel hat den Sturz überlebe und ich auch einigermassen.
Im Leiner geniessen wir einen Kaffee auf der Dachterrasse mit Blick über die Bauten der Ringstrasse - besser gesagt ich - GK zieht eine Zigarettenpause vor.
Beim Klassentreffen vereinbaren wir mit Karin ein Treffen für den nächsten Tag. Und so gehen wir am Abend mit einer weiteren ehemaliger Schulkollegin, und Karins Mann essen. Die beiden sind seit vielen Jahren verheiratet. Der Altersunterscheid beträgt 17 Jahr. Keine Besonderheit wenn es den Mann betrifft - unkonventionell bei Frauen. Dabei sollte der Altersunterschied doch keine Rolle spielen. Liebe ist wichtiger als alle Konventionen. Herausforderungen gibt es in jeder Beziehung. Alle Achtung
Mit meinem Bruder besuchen wir auf meinen Wunsch den Zentralfriedhof und die „Luegerkirche. Ein wunderschöner Jugendstilbau. Dabei sehen wir auch nach dem Grab der Eltern und versuchen auf dem Ehrenfriedhof zum „Ersten Weltkrieg" die Grabplatte unseres Grossvaters zu finden. Er wurde im Januar 1916 bei Isonzo durch einen Bauchschuss schwer verwunde und verstarb im August in einem Wiener Krankenhaus. Leider werden die Gräber nicht gepflegt und so ist ein Grossteil der Platten von Gras überwuchert. Trotz langem Suchen - wir finden ihn nicht... und bald wird er auch in der Familie vergessen sein..
Am Naschmarkt suchen wir ein Beisel fürs Mittagessen. Hier gibt es noch echte Wiener Schmankerln. Die Portionen sind gross und es schmeckt.
Mit Martin und Juli sind wir mal wieder in der „10-er Marie". Wegen des Regens suchen wir im Inneren des Lokals einen Platz -ohne Reservation - schwierig. Schön die beiden zu treffen. Wir geniessen die Heurigen Leckerlis und ein Gläschen Weisswein.
Den Abend vor unserer Rückreise verbringen wir am Naschmarkt selber. Leider alles sehr Touristifiziert und überall wird man angeschnorrt. Aber ich liebe diesen Ort nach wie vor.
Die Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche, volkstümlich: Luegerkirche) ist eine römisch-katholische Kirche auf dem Wiener Zentralfriedhof im 11. Gemeindebezirk, Simmering. Sie wurde von 1908 bis 1911 nach Entwürfen des Architekten Max Hegele errichtet. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.