BMW Cabi

Kreuzfahrt Buenos Aires - Antarktis
Auf den Spuren der grossen Entdecker, 01.11.2009 - 21.11.2009

Freitag, 06.11.09

Falkland - New Island, Westpoint

Tagesprogramm --  Slideshow -- Blog

Alle Bilder des Tages: Ankunft -- New Island -- Weiterfahrt -- Westpoint

Heute beginnt wieder das anstrengende Leben und wir kommen das 1. Mal seit 4 Tagen vom Schiff. Um 7:30h geht der Wecker und es geht auf zum Frühstück und danach unter die Dusche.

Das Schiff ist mit ca. 1h Verspätung an der Insel New Island angekommen. Da wir in der letzten Gruppe zur Anlandung sind, kommen wir erst ca. 10:30h auf der Insel an. Vorher heißt es noch Schwimmwesten anlegen. Gott sei dank, können wir die auf der Insel direkt nach dem Anlegen für die Rückfahrt deponieren.

Vorbei an den einzigen Häusern der Insel, geht es auf die andere Seite der Insel zu den 1. Pingus unserer Reise. Auf/an den Häusern begleiten uns einige Falkland-Karakaras. Im Gras am Weg brüten mehrere Falkland Gänse. Ein Paar hat bereits 4 kleine. In der Tierkolonie auf der anderen Inselseite ist ein Gewusel von Schwarzbraunalbatrossen und Felsenpinguinen. Dazwischen auch einige Karakaras. Es ist faszinierend, wie nahe die Tiere beieinander sitzen und brüten bzw. teilweise noch mit dem Liebesspiel beschäftigt sind. Auf dem Rückweg sehen wir einige wilde Kaninchen.

An der Hütte am Strand, nahe der Anlegestelle, treffen wir Ian Strange und seine Frau, denen die Insel zusammen mit Tony Chater gehört. Wir plaudern noch etwas und machen uns dann auf den Rückweg zum Schiff.

Dort geht es sofort zum Mittagessen, denn die Wanderung hat müde gemacht. Das Schiff macht sich sofort auf den Weg zur nächsten Anlandung des Tages auf Westpoint Island, der Heimat der Albatrosse.

Draußen beginnt es bereits zu dämmern, als wir um ca. 17h wieder mit den Polarcirkel-Booten auf die Insel fahren. Diesmal allerdings mit Gummistiefeln, denn der Weg soll recht dreckig werden. Da wir beide voll angedirndelt sind, fällt vor allem Susanne das Warten im relativ warmen Schiff sehr schwer und sie hat Angst umzukippen.

Nach der Ankunft sehen wir sofort, das die Gummistiefel sinnvoll waren, denn der Anlegesteg ist mit einer dicken Dreck/Mist-Schicht bedeckt. Der Wind bläst recht heftig und so machen wir uns schleunigst auf den Weg, den Berg hinauf. Es sollen ja immerhin 2,5 km bis zu der Vogel-Kolonie sein. Der Weg ist wirklich sehr anstrengend, vor allem bei dem heftigen, eisigen Gegenwind.... wir hätten vielleicht doch das Landrover Taxi nehmen sollen oder ?

Als wir nach ca. ¾ h ankommen entschädigt uns der Anblick der im hohen Tussok-Gras liegenden/stehenden Gruppen von Tieren. Wieder sind Albatrosse und Felsenpinguine friedlich in einer Kolonie und das sehr eng zusammen. In dem hohen Gras entdecken wir verschiedene Pinguinpaare, die sich dort zurückgezogen haben. Leider wird es immer dunkler und damit auch immer schwerer dies zu fotografieren. Der Pfad zwischen den einzelnen Grasbüscheln ist sehr ausgetreten und sumpfig, so das man teilweise bis zur halben Höhe der Gummistiefel versackt. Nach dieser anstrengenden Wanderung und dem kämpfen im Morast geht es wieder eine kleine Anhöhe hinauf und dort wartet bereits das Landrover Taxi für mich. Susanne macht sich allerdings zu Fuß auf den Rückweg zur Anlegestelle. Ich nehme ihr dafür den Rucksack ab. 

Auf meinen Fussweg erfahre ich einiges über die strengen Sitten des Tango Argentino, der an sogenannten Milongas (Tanzabend) getanzt wird. Hier herrscht noch Machismus. Die möglichen Tanzpartner sitzen reihenweise nach Geschlechtern und Tanzbeherrschung in Reihen. Die Besten in der ersten Reihe. Die Dame wartet bis sie von dem Herrn durch Blickkontakt zum Tanz aufgefordert werden. Sind zwei Paare sich einig, wartet die Tänzerin bis der Tanzpartner sie von ihrem Platz holt. Nach vier Tänzen ändert die Musik schlagartig, alle nehmen Platz und das Spiel beginnt von vorne... Schade werde ich keine Milonga besuchen können... (Susanne)

Das Taxi bringt uns zum Farmhaus der Fam. Napier. Dort gibt es aus Tradition für die Kreuzfahrttouristen Kaffee, Tee und Kuchen. Doch ich habe keine Lust, meine Gummistiefel im Garten auszuziehen. Außerdem wird es in den Gummistiefeln immer kälter, denn sie waren, wie sich erst jetzt richtig herausstellt, nicht dicht. Also ab aufs nächste Boot zum Schiff. Da der Wind in der Zwischenzeit um einiges zugelegt hat, ist das Anlegen etwas schwieriger und man bekommt eine Dusche ab.

Im Boot ist auch eine Frau in Strümpfen, die ich bereits auf dem Rückweg bemerkte. Wie sich herausstellt war sie zu Besuch bei der Fam. Napier und sie hat ihre Gummistiefel nicht wiedergefunden bzw. seien sie ihr geklaut worden.

Da ich eiskalte Füße habe, gehe ich erst einmal in die Bar auf Deck 7 und gönne mir einen Grog. Dann ist auch Susanne wieder da und es geht gemeinsam zum Abendessen.

Nach einer kleinen Runde durch die Bar mit den Bildern des Tages von Leslie geht es ins Bett, denn morgen wird wohl wieder ein anstrengender Tag werden.


Adeu Pingi !